Blutzuckerwerte beim (Tempo-)Laufen: Test mit CGMS

Was nicht passt wird mit CGMS passend gemacht: Blutzucker im Tempolauf…

Mit einem CGMS (kontinuierliche Glukosemessung) bin ich schon den ein oder anderen Marathon ohne Probleme und mit durchgehend super Blutzuckerwerten gelaufen. Ohne CGMS erst ein einziges Mal den ganzen Marathon und dabei sollte es auch lieber bleiben ;)!

Nun wollte ich aber einmal wissen, wie genau sich mein Blutzucker bei Tempo-Läufen verhält, bzw. bei kurzen knackigen Sporteinheiten von etwa einer Stunde. Das habe ich nie wirklich mit einem CGMS überprüft, sondern nur stichprobenartig mit einem Blutzuckermessgerät gecheckt. Ich konnte dabei feststellen, dass durch die Tempoläufe etwa eine halbe Stunde nach dem Sport meine Blutzuckerwerte extrem hoch ansteigen. Von nun an allerdings nicht mehr. Hoffe ich zumindest. Gewissheit hat man ja nie…

Daumen hoch: Sport mit CGMS ist der bessere Sport

Daumen hoch: Sport mit CGMS ist der bessere Sport

Hohe Blutzuckerwerte nach dem Sport

Mein Fehler war jedenfalls folgender: Ich bin bis dato immer in mit einem Blutzuckerwert von etwa 180 mg/dl in mein einstündiges Tempo-Sportprogramm eingestiegen. Um diesen Wert (ohne „hochessen“) zu erreichen, musste ich meistens meine temporäre Insulin-Basalrate zwei Stunden vor Sportbeginn auf 0 Prozent absinken. Ich hatte super Werte während des gesamten Laufes. Nach der einen Stunde Sport sind jedoch, etwa eine halbe Stunde später, die Blutzuckerwerte extrem hoch angestiegen, teilweise bis auf über 300 mg/dl und das im Eiltempo.

Blutzuckerwert vor dem Laufen: 180 mg/dl?

Ich hatte verschiedenes getestet, um das zu verhindern: statt die Basalrate abzusenken habe ich zwei BE im Vorfeld gegessen ohne Bolus zu spritzen, um nur ein Beispiel zu nennen. Nur habe ich dabei immer wieder diesen einen Fehler gemacht, dem ich nun auf die Schliche gekommen bin: Ich habe immer drauf geachtet, nie mit einem Blutzuckerwert von unter 180 mg/dl loszurennen! Gleichgültig ob ich die Basalrate eventuell sogar schon drei Stunden zuvor runtergeschraubt hatte. Dabei hatte ich die verzögerte Insulinwirkung wieder einmal nicht bedacht bzw. unterschätzt.

Blutzuckerwert vor dem Laufen: unter 180 mg/dl!

Nun habe ich es gewagt und bin mit einem Blutzuckerwert von um die 100mg/dl gestartet, wobei ich die Insulinpumpe zwei Stunden im Vorfeld bereits komplett abgeschaltet hatte, da der Blutzuckerwert bei 70 mg/dl lag. Da ich nicht schon wieder was essen und mit vollen Magen in den Sport gehen wollte, bin ich also dennoch mit besagtem Wert von 100 mg/dl los. Während des Laufes hatte ich wie gewohnt gute Blutzuckerwerte, erstaunlicher Weise keine wie von mir erwartete Hypo. Kontinuierlich ein Wert um die 100 mg/dl! Nach dem Lauf: kein Blutzuckeranstieg. Hö? Blutzucker verhielt sich absolut linientreu und das für den Rest des Tages. Seit jeher gehe ich auch mit einem 100er-Wert meine Tempoläufe an, nicht zwingend mit 180er Blutzuckerwerten wie es oftmals empfohlen wird. Aber sicherlich nur dann, wenn ich für mein Vorhaben die Basalrate im Vorfeld mindestens 1,5 Stunden vorher abgesenkt habe. Ansonsten esse ich je nach Wert zwei/drei BE bevor ich starte. Und siehe da: ES LÄUFT!

Am 23.08.2014 eine Woche vorm Benefiz-Werkheim-Marathon übrigens hier:

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest