Ayurveda-Massage: für Diabetiker streng verboten!

Wir, das sind Moppi, Garstkopp (mein Diabetes) und ich, wollten es im Jahr 2014 noch irgendwie hinbekommen (wenn auch auf den letzten Drücker) runterzukommen und zu entspannen! Die letzten zwei Tage des Jahres wollten wir zu zweit… ähh dritt (wie konnte ich Garstkopp nur vergessen 😉 mitzuzähen), mit Wellness und Massagen genießen. Gleichgültig an welchem Ort, wir wollten einfach nur raus aus dem Trott, den Alltagsstress hinter uns lassen, uns mal so richtig verwöhnen und es uns gut gehen lassen.

So kam es, dass wir kurzfristig die Cleopatra-Suite in der Hotel-Pyramide buchten, ein Hotelzimmer mit Panoramablick, Wasserbett und Whirlpool. Die Hotel-Pyramide selbst bietet zudem Wellness, Sauna, Fitness, Laufbahn und Massagen an. Doch ausgerechnet letztere sollte mir (als Typ-1-Diabetikerin) zum Verhängnis werden bzw. wäre mir laut Ayurveda-Tante zum Verhängnis geworden, wenn sie die Massage tatsächlich durchgeführt hätte!!!

Cleopatra-Suite in der Hotel-Pyramide in Fürth, ein schöner Ort zum Entspannen. Das volle Wellness-Programm für meinen Mann, mich und den Garstkopp (meinen Diabetes/Blutzucker)

Morgens um 10:00 Uhr nach dem Frühstück freuten wir uns jedenfalls schon riesig auf eine jeweils 80 Minuten lange Kneterei. Doch die Vorfreude sollte nur genau so lange anhalten, bis die Ayurveda-Tante anreiste (extern, sie gehört glücklicherweise nicht zum „Inventar“ des Hotels) und ich sie darauf hinwies, dass ich einen OmniPod trage. Denn dann erlebte ich das, was ich in 18 Jahren Diabetes-Karriere noch nicht erlebt hatte:

Sie gab mir fast frech zu verstehen (so in etwa):

„Tja, das hätten Sie mir vorher sagen müssen, dass sie Typ-1-Diabetes haben. Bei Ayurveda-Massagen mische ich im Vorfeld spezielle, heilende Öle, die ich anwende und zwar individuell auf jeden zugeschnitten. Das ist nicht mit einer herkömmlichen Massage zu vergleichen. Meine Massagen sollen nicht der Entspannung dienen, sondern medizinisch wirken.

Hö? Sie kennt doch ihre anderen Kunden auch nicht vorher und muss auf (fast) alle Fälle vorbereitet sein. Außerdem war uns nicht einmal bewusst, dass wir eine Ayurveda-Massage bekommen, geschweige denn Heilung von unheilbaren Krankheiten erfahren sollten ;D. Shiatsu-, Thai- oder meinetwegen auch „Frei-von-Krankheit“-Massage wären uns auch recht gewesen, wenn diese „verdammt noch mal“ einfach nur entspannt.

Sie fuhr fort:
Außerdem wird durch die Öle alles schmierig, auch ihr Pod.

Ach was ;)? Und den Pod-Bereich (diese etwa sieben Zentimeter), kann man den nicht aussparen? Einmal wöchentlich auf der Arbeit komme ich auch in den Genuss einer Massage, dabei wird auch Öl benutzt und der Pod-Bereich halt nicht mitmassiert.

Und wenn Sie einen Kreislaufzusammenbruch erleiden, dann kann ich das doch nicht verantworten. Und Diabetes, der Typ 1, der ist besonders gefährlich. Das geht nicht. Das sollten Sie doch wissen! Ich kann die Massage bei Ihnen nicht durchführen!

Vorsicht, dass Sie sich nicht anstecken!!!

Alternativ kann ich Ihnen aber gerne eine Bein- und Fußmassage anbieten. 

Nein Danke, ich verzichte gerne. Diabetiker haben’s doch alle mit den Füßen. Letzteres habe ich mir dann doch verkniffen, sonst hätte die es wohl möglich noch ernst genommen. Moppi hatte dann auch keinen Bock mehr auf die Tante. Und Tschüss…

Sie rief uns noch hinterher:

Die 100 Euro muss ich Ihnen trotzdem berechnen, schließlich bin ich extra angereist.

Natürlich! Geht es noch??? So Beschwerde war fällig und die 100 Euro haben wir natürlich nicht gezahlt. Das Hotel-Personal, bei dem ich mich beschwerte, konnte meine Entrüstung voll und ganz verstehen und hat sich mehrfach bei uns entschuldigt.

Tschüüüüß Hotel-Pyramide in Nürnberg. Erholsam war es, wenn es auch keine Ayurveda-Massage für mich gab 🙁 / für Typ-1.Diabetiker gibt.

Wenn es auch keine Massagen gab, konnte ich aber mit Moppi und Garstkopp anfangs erwähnte Angebote des Hotels: Whirlpool, Wasserbett und nicht zu vergessen: Spezialitäten wie Baumstriezel genießen (siehe Foto oben)! Die Massage wird nachgeholt, aber nicht bei der Ayurveda-Tante versteht sich, sondern eben in Hannover, in der Massagepraxis unseres Vertrauens ;).

Geteilte Freude ist doppelte Freude!Share on Google+Share on FacebookTweet about this on TwitterPin on Pinterest